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Reformpädagogik und Erlebnispädagogik (Rüdiger Häusler)
Das Landheim Ammersee sammelt seit der Gründung 1905 Erfahrungen, wie sich Reformpädagogik mit der ihr historisch eng verbunden Erlebnispädagogik verbinden lässt. Rüdiger Häusler umreisst in seinem Beitrag die reiche Geschichte des früheren „Landerziehungsheimes“, teilt Erfahrungen, welche Methoden und Ansätze sich bewährt haben und widmet sich den Perspektiven schulischer Erlebnispädagogik.
Starke Schul- und Internatsgemeinschaft durch Outdoor-Erfahrungen (Eugen Balzer)
Die aktuelle Salemer Erlebnispädagogik zeichnet sich durch einen hohen Grad an Institutionalisierung und Professionalisierung aus: Ausführliche erlebnispädagogische Programme sind in allen Jahrgangsstufen 5 bis 12 fest verankert, denn: Geteilte Outdoor-Erfahrung stärkt die Schul- und Internatsgemeinschaft. Das ist kein Selbstläufer, und es geht pädagogisch um viel mehr als nur um ein reizvolles und vielfältiges internatliches Freizeitprogramm. Eugen Balzer stellt die bewährten Programmteile vor und führt aus, was es braucht, dass dieser pädagogische Mehrwehrt dauerhaft erhalten werden kann.
Schule als Ort von Gemeinschaft (Rüdiger Strack)
Wagnisse sind notwendig dafür, dass Jugendliche mündig werden. Daher gehören erlebnispädagogische Settings an der Felix-Nussbaum-Schule bewusst seit über 25 Jahren zum Schulleben. Sie sorgen für ein Lernfeld, in dem sich Individualität in einer Gemeinschaft im Kontext von Naturerfahrungen entwickeln kann: Bei Wanderungen, beim Fahrradfahren, beim Segeln auf dem Ijsselmeer, an der schuleigenen Kletterwand und vielem mehr.
Erziehung zu Freiheit und Ungehorsam (Günther Hoffmann)
In diesem Jahr gehen zum zehnten Mal je 16 Schülerinnen und 16 Schüler für elf Monate in der Wildnis Norwegens zur Schule. Das OUTDOOR COLLEGE ist ein Naturschulprojekt in Südnorwegen, eine besondere Art von Schule. 32 Schüler*innen und 8 erwachsene Tutoren*innen leben und lernen zusammen in einer ehemaligen Grundschule in Sirdal, gestalten ihren Alltag und erkunden die Natur. Das pädagogische Augenmerk liegt dabei auf der Erziehung zur Selbstständigkeit, Verantwortungsübernahme und dem gekonnten Umgang mit Freiheit.
Spiel als Teil des pädagogischen Curriculums (Martin Zeidler)
„Gemeinsam mit unseren Schülern begeben wir uns auf die Suche wie man ein Mensch wird“. Spielen gehört zur Suche, und diese soll gemeinsam stattfinden. Dieser Gedanke steht im Leitbild der Schule Birklehof an zentraler Stelle und so wird er auch gelebt. Martin Zeidler arbeitet die Bedeutung von Spielen in verschiedenen Jahrzehnten heraus und steuert praktische Beispiele aus der täglichen Bildungsarbeit bei.
Das NAU-Projekt (Sabrina Panning-Ternes und Kerstin Richter)
Die Schule Marienau bietet Jugendlichen Freiraum für eigene Erfahrungen. Was kann ich? Was fordert mich heraus? Schüler*innen der 11. Klasse verlassen den Lernort Schule für zwei Wochen, um sich einer individuellen Herausforderung zu stellen. Es geht darum, Kompetenzen zu erweitern und persönliches Neuland zu erschließen, raus zu gehen aus dem gewohnten Rahmen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dabei entstehen beeindruckende Projekte der Schülerinnen und Schüler.
vip
Erlebnispädagogik trifft Logotherapie (Johanna Jägers)
Kurt Hahn und Viktor Frankl (Gründer der Logotherapie) haben die gesellschaftlichen Herausforderungen des 20. Jahrhunderts ähnlich wahrgenommen und verwandte Lösungsansätze entwickelt. Anknüpfungspunkte lassen sich leicht finden, wenn Frankl zum Beispiel den Menschen auffordert, aktiv zu werden, sich mit dem Thema nicht nur intellektuell zu beschäftigen, sondern sich auf den Weg zu machen, um den Sinn des eigenen Legens im Alltag zu erfahren.
Johanna Jägers stellt vor, wie sich die beiden Disziplinen gegenseitig bereichern können und ermutigt, logotherapeutische Wertearbeit in die erlebnispädagogische Praxis zu integrieren.