e&l 3&4/2023

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Körper-Wissen und reflexive Leiblichkeit
Unser Körper verfügt über ein faszinierendes, ihm eigenes Wissen. Wir haben Beiträge zusammengestellt, die diesem Wissen auf die Spur gehen, immer verbunden mit der Frage, wie wir Lernprozesse noch besser gestalten können.

Bewegung und Bildung – drinnen bewegt lernen
Die Natur ist der beste Lernraum, heißt es. Allerdings findet das meiste Lernen (leider) drinnen statt. Wir stellen Erfahrungen und Erkenntnisse, Ideen und Inspirationen vor, wie Bewegung und Bildung miteinander verbunden werden können – auch Indoor.

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Beschreibung

Die Juli-Aus­gabe ist ein jedes Jahr ein Dop­pel­heft, in dem wir zwei Schw­er­punk­t­the­men im „akzent“ behan­deln. Dop­pel­ter Umfang, dop­pel­ter Inhalt!

Zusätzliche Informationen

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

akzent Körper-Wissen und reflexive Leiblichkeit

Kör­p­er-Wis­sen und reflex­ive Leib­lichkeit (Har­ald Michels, Wolf­gang Ruf, Heiko Löwen­stein und Rain­er Schliermann)
Unser Kör­p­er ver­fügt neben Fähigkeit­en wie Kraft, Aus­dauer, Schnel­ligkeit, Flex­i­bil­ität auch über ein ihm eigenes Wis­sen. Dieses Kör­p­er-Wis­sen wirkt sich darauf aus, wie wir Sit­u­a­tio­nen wahrnehmen, wie sie sich „anfühlen“. In unser­er ratio­nalen Welt ist das eine unter­schätzte Ressource, wenn es darum geht, Verän­derun­gen zu ini­ti­ieren oder zu unter­stützen. Die Autoren geben einen fundierten Überblick, wie Kör­p­er-Wis­sen in der Erleb­nis­päd­a­gogik und sozialen Arbeit erfol­gre­ich einge­set­zt wer­den kann.

Phänom­e­nolo­gie und Leib­lichkeit des Herzens (Robert J. Kozljanič)
Erleb­nis­basiertes Erfahrungsler­nen braucht den bewussten Ein­bezug des eige­nen Kör­pers. Die Phänom­e­nolo­gie der Leib­lichkeit mit ihrer Unter­schei­dung von „Kör­perd­ing“ und „Spür­leib“ kann einen entschei­den­den Beitrag leis­ten, um hier noch wirk­samer zu sein. Der Philosoph Robert Kozl­janič geht einen Schritt weit­er und sagt: „Erst, wenn die Erleb­nis­päd­a­gogik expliz­it den Schritt vom „Kör­per­be­wusst­sein“ zum „Spür­leib“ und der „Leib­lichkeit des Herzens“ vol­lzieht, kommt sie ihrem ganzheitlichen Erziehungsziel ein Stück näher.

Die Bedeu­tung impliziten Wis­sens und Ler­nens (Hol­ger Jes­sel und Frank Nickel)
Implizites Wis­sen, das „schweigende“ Wis­sen wird seit eini­gen Jahren stärk­er beachtet, um Bil­dung­sprozesse noch bess­er zu begreifen und zu gestal­ten. Beim impliziten Wis­sen gibt sich der Men­sch während seines Han­delns keine Selb­stin­struk­tio­nen, son­dern han­delt intu­itiv, d.h. die men­tal­en Prozesse gelan­gen nicht bzw. nur als Zwis­ch­en­ergeb­nisse zum Bewusst­sein. Hol­ger Jes­sel und Frank Nick­el arbeit­en in ihrem Beitrag her­aus, wie implizites und explizites Wis­sen und Ler­nen miteinan­der ver­woben sind und wie es im Kon­text der Sozialen Arbeit und Psy­chomo­torik entwick­el­bar ist.

Implizites Wis­sen in der Auf­suchen­den Jugen­dar­beit (Rudolph Meyer)
Rudolph Mey­er ist ein Prak­tik­er der Auf­suchen­den Jugen­dar­beit, er wird täglich vor neue Anforderungssi­t­u­a­tio­nen gestellt: seine Arbeit find­et vor allem in informellen Sozial­i­sa­tion­sräu­men von Jugendlichen statt. In diesem speziellen Arbeits­feld braucht es beson­deres Kön­nen und Wis­sen. Die unmit­tel­bare leib­liche Begeg­nung entschei­det über den Erfolg der Beziehungsar­beit und erfordert ein Kön­nen, das nur bed­ingt im Zuge kog­ni­tiv­en Wis­senser­werbs erwor­ben wer­den kann.

Kör­p­er, Bewe­gung und Nach­haltigkeit (Johannes Verch)
Dieser Beitrag verbindet Fra­gen zur Bil­dung zur Nach­haltigkeit mit dem Konzept der Dif­feren­zäs­thetik und lädt zum Wei­t­er­denken ein, inwieweit Erleb­nis­päd­a­gogik mit ihrem sin­nesvielfälti­gen Ange­bot einen zusät­zlichen Beitrag leis­ten kann.

Tanz als ästhetis­che Prax­is (Nad­ja Raszewski)
Tanzen ist eine beson­dere ästhetis­che und leib­liche Erfahrung. Nad­ja Raszews­ki, Chore­ografin und Tanzpäd­a­gogin, verknüpft seit vie­len Jahren Kun­st mit Sozialpäd­a­gogik. Ihre Hal­tung ist, Men­schen nicht für etwas inter­essieren zu wollen, son­dern zu spüren, wofür sie sich bere­its inter­essieren und daran anzuknüpfen. Sie erzählt von ihrer beein­druck­enden Arbeit mit JSA-Insassen und den kreativ­en Poten­zialen von Menschen.

akzent Bewegung und Bildung – drinnen bewegt lernen

Aktivierung von Groß­grup­pen (Jörg Wendorff)
Die meis­ten bekan­nten aktivieren­den Lehrmeth­o­d­en eignen sich gut für Grup­pen von bis zu 30 Teil­nehmenden. Bei größeren Grup­pen stellen sich schnell organ­isatorische, inhaltliche und zeitliche Her­aus­forderun­gen. Der Beitrag stellt spezielle aktivierende Kurzmeth­o­d­en vor, die effizient in Ver­anstal­tun­gen mit bis zu mehreren hun­dert Teil­nehmenden einge­set­zt wer­den können.

Beziehung in Bewe­gung (Mone Welsche) 
Im Konzept der Beziehung­sori­en­tierten Bewe­gungspäd­a­gogik wird seit eini­gen Jahren erfol­gre­ich vor allem im Kon­text der Frühen Bil­dung, Hil­fen zur Erziehung und Früh­förderung einge­set­zt. Dabei ste­ht die Beziehungs­gestal­tung zur eige­nen wie zu anderen Per­so­n­en im Fokus des gemeinsamen
Bewe­gens. Damit eignet es sich aus heil- und sozialpäd­a­gogis­ch­er Per­spek­tive beson­ders, um die Entwicklung
emo­tion­al-sozialer Kom­pe­ten­zen alters­gerecht und ressourcenori­en­tiert zu fördern.

Indoor-Aktiv­itäten: Vom Spiel zum Lern­szenario (Michael Rehm)
Spiele sind unter­halt­sam, machen Spaß, sind meist Selb­stzweck – man spielt um
zu spie­len. Auf der anderen Seite kön­nen sie kraftvolle Werkzeuge in der pädagogischen
Arbeit und im Bil­dungs­bere­ich sein. Michael Rehm beschreibt an prak­tis­chen Beispie­len, wie aus ein­er rel­a­tiv ein­fachen Übung eine gehaltvolle Pro­jek­t­sim­u­la­tion wer­den kann.

Drin­nen spie­len! (Eva Mauch und Mar­tin Scholz)
Neben den Ini­tia­tiv- und Ver­trauen­sübun­gen, Prob­lem­löse- oder Koop­er­a­tionsauf­gaben, sind es oft auch die „kleinen“ Aktio­nen – Warmups, Ice­break­er, Ener­giz­er, Fill­ings, Cooldowns, Relax­er, Anlass­er, Auf­frisch­er –, die den Lern­prozess anschieben, aufrechter­hal­ten und let­ztlich auch been­den. Sie haben nicht das intendierte Lern- und Prozessziel direkt im Fokus, son­dern die Teil­nehmenden und ihr (kör­per­lich­es) Befind­en, die Mit­spie­len­den in ihrer kog­ni­tiv­en Auf­nah­me­fähigkeit und die Gruppe in ihrer sozialen Dynamik. Ein Plä­doy­er für „kleine“ Spiele.

Escape! (Kathrin Weiß)
In ein­er fes­sel­nden fik­tiv­en Rah­mengeschichte einge­bet­tet, wer­den gemein­sam Hin­weise gefun­den, knif­flige Rät­sel gelöst und Zahlenkom­bi­na­tio­nen her­aus­ge­fun­den. Inzwis­chen sind Escape Games auch in der Schule angekom­men und wer­den meist unter dem Begriff „Edu(cational) Escape Game“ oder „Edu(cational) Break Out“ zur motivieren­den Ver­mit­tlung von Inhal­ten einge­set­zt. Wie sie sich mit Bewe­gung verbinden lassen, stellt Kathrin Weiß vor.

praxis

Nach­lese Kongress erleben und ler­nen 2023
Umbruch und Auf­bruch (Bar­bara Bous)

Bar­bara Bous beleuchtet die The­men Auf­bruch und Umbruch mit einem Blick in The­o­rie und Forschung und stellt den Bezug zur Erleb­nis­päd­a­gogik her.

5x5 Speak­ers Cor­ner (Mar­tin Scholz, Josef Sözbir, Rainald Baig-Schnei­der, Hen­ri­ette Hirschmüller, Sibylle Schönert)
Fünf Exper­tin­nen und Experten sprechen fünf Minuten zu einem beliebi­gen The­ma. Es gibt keine Vor­gabe zum The­ma. Das Ergeb­nis ist eine bunte Mis­chung aus Impulsen ganz unter­schiedlich­er Art.

vip

Inter­view mit Wern­er Michl: Ein­fach mal im Som­mer nachts in der Wiese schlafen (Susanne Hauck)
Wie sich Erleb­nisse in der Natur pos­i­tiv auf die Entwick­lung von Kindern und Jugendlichen auswirken, erlebt Wern­er Michl seit Jahren. Jet­zt hat er sein erstes Bilder­buch her­aus­gegeben. Ein Gespräch über die Kraft der Gemeinschaft.

Der Begriff Erleb­nis­päd­a­gogik (Rainald Baig-Schneider)
In Teil 5 der Serie „Entwick­lung­sprozesse zur mod­er­nen Erleb­nis­päd­a­gogik im inter­na­tionalen Kon­text“ wid­met sich Rainald Baig-Schnei­der den Begrif­f­en Erleben und Erleb­nis und wie sie mit dem Begriff der Erleb­nis­päd­a­gogik verknüpft sind.

Inhaltsverzeichnis

akzent

Seite 4 Neue Herausgeberinnen
Seite 5 Har­ald Michels, Wolf­gang Ruf, Heiko Löwen­stein und Rain­er Schlier­mann: Kör­p­er-Wis­sen und reflex­ive Leiblichkeit
Seite 10 Robert J. Kozl­janič: Phänom­e­nolo­gie und Leib­lichkeit des Herzens
Seite 15 Hol­ger Jes­sel und Frank Nick­el: Die Bedeu­tung impliziten Wis­sens und Lernens
Seite 19 Rudolph Mey­er: Implizites Wis­sen in der Auf­suchen­den Jugendarbeit
Seite 22 Johannes Verch: Kör­p­er, Bewe­gung und Nachhaltigkeit
Seite 24 Nad­ja Raszews­ki: Tanz als ästhetis­che Praxis
Seite 26 Jörg Wen­dorff: Aktivierung von Großgruppen
Seite 30 Mone Welsche: Beziehung in Bewegung
Seite 33 Michael Rehm: Indoor Aktiv­itäten: Vom Spiel zum Lern­szenar­i­ood­er zur Projektsimulation
Seite 37 Eva Mauch und Mar­tin Scholz: Drin­nen spielen!
Seite 40 Kathrin Weiß: Escape!

vip

Seite 44 inter­view: Susanne Hauck / Wern­er Michl: „Ein­fach mal im Som­mer nachts in der Wiese schlafen“
Seite 46 impuls: Rainald Baig-Schnei­der Der Begriff Erlebnispädagogik

praxis

Seite 50 Preise erleben und lernen
Seite 51 Bar­bara Bous: Umbruch und Aufbruch
Seite 56 5x5 Speak­ers Corner

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